Hertha BSC: Dardai soll einmal mehr Berlin retten
Es kam bei Hertha BSC Berlin wie es die meisten Beobachter, Fans und vermutlich auch Spieler bereits vor Monaten erwartet hatten: Das 2:5 gegen den FC Schalke 04, das den Absturz auf den letzten Tabellenplatz bedeutete, war des Guten zu viel. Sandro Schwarz ist nicht länger Trainer der „Alten Dame“. Der Verein bestätigte ihm zwar, „bis zuletzt viel Arbeit, Energie und Leidenschaft“ investiert zu haben. Dies habe in der aktuellen Situation jedoch nicht mehr ausgereicht. Ihn ersetzt ein alter Bekannter: Zum dritten Mal (2015 bis 2019, Januar bis November 2021) übernimmt Pal Dardai die Berliner. Der Ungar begründete sein neuerliches Comeback mit den Worten, jeder kenne seine besondere Beziehung zum Verein.
Dardai soll nur bis zum Saisonende bleiben
Im Rahmen der offiziellen Pressekonferenz zur Dardai-Rückkehr gaben die Verantwortlichen auch einige Details zu ihren Planungen bekannt. Demnach soll der Ungar nur bis zum Saisonende Trainer bleiben und dann zur Akademie der Berliner zurückkehren, für die er zuletzt arbeitete. Diese ist demnach ebenfalls ein Grund, weshalb der 47-Jährige einmal mehr das Kommando übernommen hat. Bei einem Abstieg des A-Teams bestünde die Gefahr, dass vielversprechende Jugendspieler abwanderten, sorgt sich Dardai.
Sein befristeter Vertrag bis zum Saisonende enthält allerdings eine Hintertür – und diese steht sperrangelweitoffen. Dardai selbst drückt es so aus: Beim Fußball zähle stets der nächste Pass. Was danach komme, können niemand sagen. Dies bedeutet: Hat er Erfolg, sollte kein Hertha-Fan zu überrascht sein, wenn der Ungar Chefcoach bleibt.
Magath sieht „tieferliegende Probleme“
Vor einem Jahr meisterte Felix Magath die Aufgabe, die Dardai jetzt übernommen hatte. Er blieb über die Relegation mit den Berlinern in der Liga. Ob es noch einmal gelingt, sieht der 69-Jährige skeptisch. Die Probleme bei Hertha würden „tiefer liegen“, so Magath. Wo genau sie sich befänden, könne er aber nicht sagen. Dazu sei er zu kurz da gewesen. Er glaube aber, dass Dardai durch seine Vergangenheit als Spieler und Trainer der Berliner „den besten Zugang“ habe. Er gehe davon aus, dass Dardai mehr Unterstützung als er selbst zwölf Monate zuvor erfahren werde. Die Entscheidung für den Ungarn sei daher nachvollziehbar.